Im stillgelegten Kernkraftwerk Biblis wird an der Infrastruktur für den Rückbau von Kernkraftwerksabfällen gearbeitet. Die Aufbereitung der demontierten Materialien werde im Block A des Kraftwerks erfolgen, sagte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) auf eine kleine Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion in Hessen. Dazu würden nicht mehr benötigte Komponenten demontiert und in den freigewordenen Bereichen Aufbereitungsanlagen wie Sägen, Strahlanlagen und Dekontaminationsanlagen installiert. Der Bau dieser „Demontagefabrik“ soll Mitte 2022 abgeschlossen sein.

Neben diesen Maßnahmen zur Schaffung der Rückbauinfrastruktur sei auch die Hauptkühlmittelleitung im Block A des Kernkraftwerks zurückgebaut worden, erklärte Hinz. Der Dampfgenerator wurde teilweise demontiert. Der Großteil der Hauptkühlmittelleitung in Block B war demontiert.

Nach Angaben des Umweltministers fallen beim Rückbau des Kernkraftwerks Biblis so radioaktive Abfälle an, dass diese nach den Vorschriften der Strahlenschutzverordnung gezielt freigesetzt und wie regulärer Abfall vorschriftsmäßig deponiert werden können des Recyclinggesetzes.

Nachdem Deutschland im Zuge der Katastrophe von Fukushima 2011 aus der Atomkraft ausgestiegen war, wurde das Kraftwerk Biblis kurz darauf abgeschaltet. Das Kernkraftwerk in Südhessen ist seit 2017 stillgelegt. Nach Angaben des hessischen Umweltministeriums ist Block A des Kraftwerks Biblis seit November 2016 und Block B seit Juni 2019 kernbrennstofffrei.

Der Energieversorger RWE, der Biblis-Betreiber, plane, den Rückbau mit der Entlassung aus dem Atomgesetz bis Ende 2032 abzuschließen. Darin sei der Abriss der Gebäude nicht enthalten, sagte der Grünen-Politiker. Sofern keine Nachnutzung erfolgt, sollte diese nach konventionellem Baurecht erfolgen.

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